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Die Nachwuchs-Planung sowie die Schwangerschaft und Zeit als frischgebackene Mama sind eine besonders aufregende Zeit. Es erwarten Euch viele neue Erfahrungen und Herausforderungen, ob mit oder ohne PKU. Wichtig ist jedoch, mit PKU die Schwangerschaft zu planen, eine strikte Diät zu halten und die Phenylalaninwerte im Blut im Zielbereich zu halten. Unsere drei Mama to be-Boxen unterstützen Euch dabei, Euer Wissen rund um das Thema Schwangerschaft und PKU zu erweitern. Außerdem können sie Euch bei der Einhaltung Eurer Diät helfen. Dafür findet Ihr in jeder Box hilfreiches Informationsmaterial, unser GMP-basiertes Eiweißersatzprodukt PKU sphere® sowie verschiedene eiweißarme Lebensmittel und weitere kleine Überraschungen.
Leider sind zu Beginn der Schwangerschaft Übelkeit und Erbrechen
häufig. Die Symptome verschwinden normalerweise in der 12.-16. Woche wieder. Diese Symptome können sich auf den Appetit
auswirken. In dem Fall ist es für PKU-Patientinnen schwierig, die eiweißarme Diät
einzuhalten, genügend Kalorien aufzunehmen und die Eiweißersatzprodukte einzunehmen. Dies kann zu steigenden Phe-Werten sowie zu unzureichender
Aufnahme von Eiweiß und Mikronährstoffen führen. Daher sollte schnell gehandelt
werden: Der Rat der Gynäkologin sollte eingeholt werden. Der Einsatz von
Medikamenten wie Antazida und Antiemetika wird oft früh empfohlen, um die
Stoffwechselkontrolle wiederzuerlangen, wenn diese durch Übelkeit, Erbrechen
und schlechten Appetit beeinträchtigt ist.
Aber auch folgende Tipps sind oft hilfreich:
- Eine kleine Mahlzeit
oder ein Shake alle 2-3 Stunden kann helfen.
- Kalte Mahlzeiten werden oft besser
toleriert als warme, z.B. kalte Sandwiches, eiweißarmer Reis/Nudelsalat, gekühlte Shakes.
- Der Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Mini Crackers oder eiweißarmem Toastbrot morgens 20 Minuten vor dem Aufstehen können Übelkeit reduzieren.
- Ingwer kann helfen. Für PKU-Patienten geeignete Formen sind dabei frischer oder kandierter
Ingwer, Ingwertee oder alkoholfreies Ingwerbier (Etikett auf jeden Fall auf Eiweiß und Aspartam prüfen).
- Es kann hilfreich sein, das Eiweißersatzprodukt eiskalt zu genießen, also mit
eiskaltem Wasser anzurühren oder im Kühlschrank aufzubewahren.
Bei Heißhunger ist es hilfreich, nach möglichen Ursachen zu suchen:
Im
Akutfall aber auch als Prophylaxe hilft das Strecken und Dehnen des Muskels.
Wenn der Krampf anrollt, winkelt man den Fuß an und stemmt ihn am besten gegen
eine Wand oder gegen die Hand des Partners. Nach dem Krampf hilft etwas Bewegung
und eine leichte Massage, damit sich das Bein wieder ganz entspannt. Häufig
treten Waden- und Beinkrämpfe in der zweiten Schwangerschaftshälfte und häufig in der Nacht oder in Ruhe auf. Ursache dafür können ein Bewegungsmangel oder
auch Magnesium- und Kalziummangel sein. Das Eiweißersatzprodukt enthält diese
Mineralstoffe. Reicht das allerdings nicht aus, kann beim Mineralwasser auf
eine magnesium- und calciumreiche Sorte zurück gegriffen werden. Eine weitere
Ursache kann mangelnde Bewegung sein: Es hilft, die Füße mehrmals täglich von den
Zehenspitzen auf die Ferse wippen lassen. Auch das Kreisen mit den Fußgelenken
kann unkompliziert im Alltag eingebaut werden. Generell ist es sinnvoll, immer
wieder am Tag in Bewegung zu kommen und langes Sitzen und Stehen ebenso zu
vermeiden wie das Übereinanderschlagen der Beine.
Wird eine Schwangerschaft geplant, sollten 70 – 80 g Eiweißäquivalent
über das Eiweißersatzprodukt aufgenommen werden. Um die Phe-Werte in den
Zielbereich zu bekommen und dort zu halten, sind zunächst meist nur sehr
geringe Mengen an natürlichem Eiweiß möglich. Wenn der Stoffwechsel des Kindes
beginnt mitzuarbeiten, dann kann die Phe-Toleranz im zweiten und dritten Teil
der Schwangerschaft erheblich steigen und mehr
natürliches Eiweiß aufgenommen werden. Im Einzelfall sollte immer mit dem
Stoffwechselzentrum die Menge an Eiweißäquivalent und Phe-Zufuhr besprochen
werden. Außerdem ist die ausreichende Aufnahme an Kalorien über Kohlenhydrate
und Fette wichtig, damit eine gute Stoffwechseleinstellung gelingen kann.
Der Körper schüttet in der Schwangerschaft vermehrt Progesteron
aus. Dieses Hormon verursacht eine Ausweitung der Blutgefäße, wodurch sie an
Elastizität verlieren. Sie werden durchlässiger, Wasser tritt aus den
Blutgefäßen aus und lagert sich im Bindegewebe an. Zudem steigt die Gesamtwassermenge
im Körper. Das ist wichtig, da auf diese Weise das Baby ausreichend mit
Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Langes Stehen oder Sitzen fördert ungewollte
Wassereinlagerungen. Während der Schwangerschaft ist es daher ratsam, regelmäßig
die Füße hochzulegen. Auch Bewegung und moderater Sport wie Walken, Schwimmen oder Wassergymnastik können gegen Ödeme helfen. Besonders
effektiv ist es, die sogenannte Wadenpumpe zu aktivieren: Dazu die Zehen abwechselnd zum Schienbein anziehen und wieder
locker lassen, zusätzlich zwischendurch immer wieder die Füße kreisen. Die Finger-
und Unterarmpumpe wird aktiviert, indem man die Hände kreisen lässt oder eine
Faust macht und die Finger streckt.
Bevor eine Schwangerschaft eintritt, sollten die Phe-Spiegel im
Blut optimal eingestellt sein! Das erfordert meist einige Wochen bis Monate
Zeit. Daher sollte das Stoffwechselzentrum
informiert werden, dass man sich bereit fühlt, eine Schwangerschaft zu planen.
Dadurch kann die maternale PKU-Diät vorbereitet werden. Zunächst muss der
Bedarf an Phenylalanin (Phe), Eiweiß und anderen Nährstoffen berechnet werden. Der
Nährstoffbedarf verändert sich dann auch während der Schwangerschaft. Unabhängig davon, ob bereits eine Phe-restriktive Diät eingehalten oder die Behandlung
gerade wieder aufgenommen wird, in jedem Fall ist eine Aufklärung zum Erreichen
stabiler Phe-Werte im empfohlenen Zielbereich für die Zeit vor der Empfängnis
und für die Schwangerschaft empfehlenswert. Daher unbedingt eine individuelle
Beratung bei der Ernährungsfachkraft im Stoffwechselzentrum vereinbaren! Studien
zeigen, dass eine gute Einstellung der Phe-Werte vor der Empfängnis und während
der gesamten Schwangerschaft gesundheitliche Risiken des Kindes verringern.